Indiana Jones – Spielbergs Schlampigkeit War Für Mich Eine Enttäuschung!

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
Eigentlich habe ich mich so richtig auf den vierten Teil von Indiana Jones gefreut aber leider war der Film nicht gerade der Hammer. Der Film war jetzt nicht grausam oder total schlecht – Nein. Aber im Bezug auf die alten Indiana Jones Filme war das sicherlich der schlechteste. Es ist kein Film den man für lange Zeit in Erinnerung behält, der herausragen würde und ein Teil der Filmgeschichte wird.

Zu der Indiana Jones Reihe habe ich auch eine besondere Beziehung, da der 3. Teil, Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, der erste Kinofilm war den ich gesehen habe. Gut ich muss zugeben, ziemlich spät wenn man bedenkt das ich schon 12 Jahre alt war, aber in meinem Städtchen gab es damals noch kein Kino.

Ich weiß noch ganz genau wie mein Bruder und mein damaliger Kumpel Eduard zum Kino gefahren sind. Mein Bruder hatte mir den Kinobesuch zum Geburtstag geschenkt. Ich war total begeistert von dem Film, tolle Action, super Schauspieler, klasse Geschichte und ein Harrison Ford am Höhepunkt seiner Karriere. Ich hab noch wochenlang nach dem Kinobesuch meinen Freunden erzählt wie gut der Film war. Und auch heute noch finde ich den Film sehr gut.

Harrison Ford ist einer meiner Lieblingsschauspieler und er hat auch seine Rolle wieder ganz gut hingekriegt, mit Witz, Charme und mürrischem Blick. Ich kann mir bei weitem kein anderen Indiana Jones vorstellen als ihn. Obwohl damals Tom Selleck die Rolle zuerst angeboten wurde. Der ist ja auch gut.

Warum halte ich dann den neuesten Indiana Jones Teil dann für eine Enttäuschung? Erstmal das Casting, der Sohn von Indiana Jones ist völlig daneben, sieht er Indy in irgendeiner Weise ähnlich? Hat er den kleinsten Anschein von Witz und dieses störrische Verhalten was Indiana Jones so ausmacht? In meinen Augen sicherlich nicht. Auch die Besetzung der anderen Charakteren hätte vielleicht besser ausfallen können. Cate Blanchett hat sicherlich schon bessere Rollen gespielt mit tiefsinnigeren Hintergrund. Bis auf John Hurt, der Professor Oxley spielt. Er hat zwar nicht viel gesagt, aber den verwirrten Professor konnte er gut interpretieren. Alle anderen hatten keinen großen Erkennungswert das man sagen könnte „Mensch, die waren beeindruckend“.

Was mich aber am meisten störte war die Schlampigkeit von Steven Spielberg. Mal war der Kristallschädel stark magnetisch und dann gingen die mit dem Schädel an Metall direkt vorbei und gar nichts passiert. Das war häufig sehr offensichtlich. Auch die Szene im Dschungel, wo die Russen ein riesen Fahrzeug benutzen, dass den Weg durch den Dschungel freisägt in dem es alle Bäume und Büsche sekundenschnell ummäht. Sonst käme man kein Stück weiter. Kurz nach Beginn der Szene wird das Fahrzeug zerstört, so dass eigentlich gar kein Weg existiert, alles ist voller Bäume. Aber wie durch ein Wunder fahren Indy und die Russen in einer wilden Verfolgungsjagd durch den Dschungel über ja fast schon asphaltierte Wege, kein Strauch im Wege bis zu dem Wasserfall.

Einige andere Einlagen waren auch albern, wie der Sohn wie Tarzan mit Lianen durch den Dschungel schwingt.

Was ich auch nicht verstand, warum wollte Indy seinen alten Freund Mac retten, obwohl er ihn verraten hatte. Auch wenn Indy ein gutmütiger Typ ist, das war doch dumm. Sowieso hatte es mich gewundert, dass der Mac noch lebte, der ist doch gleich am Anfang in der großen Lagerhalle mit dem LKW direkt kollidiert. Wunderte mich schon sehr das er nicht nur lebend sondern gar unverletzt raus kam.

Genauso ein Wunder war es auch wenn alle im Wasser waren, z.B. als alles am Ende rausgespült wurden, 2 Sekunden später waren alle wieder furztrocken.

Na klar ist Indiana Jones ein Actionfilm mit viel gesponnenem (100 Schüsse auf Indy und keine Kugel trifft), das ist zu erwarten und auch Ok, aber ein Regisseur wie Spielberg hätte auf kleine Details achten können.

Wie fandet ihr den Film? Wahrscheinlich denkt ihr, der Alex sieht es zu kritisch und überzogen. Aber von solchen Machern hätte ich mehr erwartet.

2 Leser haben geniale Kommentare hinterlassen

  1. avatar #1 - Bernd Says:

    Kritik ist in der Tat angebracht. Auch ich hatte mich auf den Film gefreut. Der Anfang war ja auch gut, man hatte den Eindruck alle Beteiligten haben richtig Lust auf den Film, das merkte man ihm auch an. Dass der Film teilweise total ueberzogen ist, ist doch klar, ist ja schliesslich Hollywood. Harrison Ford ueberlebt die Atombombe in einem Kuehlschrank, wie laecherlich, oder nach dem Wasserfall sitzen alle kerzengerade im Boot, kein Haar ist gekruemmt und der Hut sitzt auf dem Kopf. Aber das ist nun mal so in einem Action-Film. Wenn ich Realitaet sehen will, schaue ich mir eine Dokumentation oder den Themenabend auf Arte an. Das schlimmste fand ich aber die Sache mit den Aliens. Was sollte das denn? Hatte man noch ein paar nicht verwendete Szenen aus E.T. oder Krieg der Welten uebrig, die man unbedingt einbauen wollte? Ist den Filmmachern etwa nichts anderes eingefallen als ein Nachdreh von Stargate, an dessen Handlung Indy 4 teilweise frappierend aehnelte?

    Naja, fuer George Lucas ist es Zeit, endlich in Rente zu gehen. Steven Spielberg koennte scheinbar auch mal eine Pause einlegen. Nur Harrison Ford ueberzeugte hier.

  2. avatar #2 - Alex Says:

    Ganz deiner Meinung Bernd, also das mit den Alien hätte man auch weglassen können. Ja gut ok, die ganzen Actionszenen mit Kühlschrank und so sind auch weit hergeholt aber auch irgendwie witzig und bei einem Indy Film zu erwarten. Aber wie du es auch sagtest, wenn sie vom Wasserfall schon runterfallen dann sollten sie auch schon eher danach aussehen und nicht so hergerichtet als wenn sie gleich zum Schönheitswettbewerb gehen.


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