Matthew Inmal schrieb einen interessanten Artikel vor einigen Wochen, wie man Web- oder Grafik Design ruinieren kann. Er stellte 2 Design Kurven grafisch dar, wann Web- oder Grafikdesign rapide den Berg runter geht.
1. Wenn man zu lange an einem Projekt arbeitet. Matt nennt das „Designeritis“. Designer, die an einem Projekt arbeiten und viiiiieeeeel zu lange darauf starren, zig Aenderungen machen und am Ende 20 verschiedene Versionen haben wobei sie sich nicht entscheiden koennen welches die Beste ist. Ist mir schon 1000mal passiert.
Mann koennte meinen, je laenger man an einem Projekt arbeitet, umso besser wird es, aber das ist ein Trugschluss. Ab einem bestimmten Punkt verliert das Projekt meist an Qualitaet.
Jeder Designer weiss wovon ich spreche. Jeder hat mindestens einmal darunter gelitten. Wenn nicht, ist er entweder sehr schnell genuegsam, ein Magier oder nicht wirklich ein Designer. „Probieren geht ueber Studieren“ aber manchmal wird es dann doch zu viel.
2. Mehr und mehr Leute an einem Projekt arbeiten. 2 Halbschlaue zusammen machen nicht gleich einen Schlauen, eher das Gegenteil trifft zu. Man ist dann umgeben von Vollidioten. Je mehr du von den angeblich „Design begabten Leuten“ in deinem Projekt eingebunden hast, umso mehr leidet die Qualitaet deines Projekts.
Unter angeblich Design begabten Leuten beziehe ich auf:
- Leute die nie selber etwas entworfen oder visuell designt haben, sei es Web, Druck oder sonst was
- Leute die denken, Mode- und Designertrends von 1996 sind immer noch absolut „IN“
- Managers, Vorgesetzte, Chefs, usw. ohne jede Design Erfahrung aber gerne die kreative Richtung kontrollieren wollen, weil sie es koennen oder wollen.
- Amateurdesigner, die viel im Internet surfen oder sich fuer Design interessieren. Die meinen, die haetten die Designerkunst mit Loeffeln gefressen und waeren auf dem Neuesten Stand der Dinge. – Solche Leute sind aus Erfahrung die Schlimmsten.
Nicht immer sind mehr Leute an einem Projekt ein Nachteil fuer die Qualitaet des Projekts.
- Jeder mit einem guten Auge fuers Design, egal was sein Beruf oder Position ist
- Andere Experten, sei es im Design oder Benutzerfreundlichkeit, welche Ratschlaege anbieten, die auch Hand und Fuss haben.
- Personen, die konstruktive Kritik geben und nicht von wegen „Hmmmm, ja, weiss nicht, es kommt irgendwie nicht rueber, fuehlt sich nicht so richtig an!“ – „WAS!?!?“
- Kunden, die verstehen warum sie dich angeheuert haben. Damit du deinen Job machst, designen. Sie verstehen ihr Metier vielleicht besser als du, aber fuer die Qualtitaet des Designs bist alleine du zustaendig.
Ich frage mich, wie man solche „NiemalsEtwasDesignedSinnloseKritik1996TrendyImmerRechtHaberischeLeute“ nennt? „Undesigner“ vielleicht, oder „Zerstoerer“, „Verunstalter“? Habt ihr da ’ne Idee?
Und wer den „Undesignern“ helfen will, der soll sich mal die Designercreme fuer alle Probleme besorgen. 😉