Kleinkarierter Deutschnationalstolz im Schrebergarten

Gartenzwerg im Schrebergarten
Letztes Wochenende landete ich in einem typisch deutschen Schrebergarten im südlichen Baden-Württemberg, nur das er nicht einem Deutschen gehörte, sondern einem super netten Spanier aus Madrid. Dort wurden wir bewirtet mit frisch gezapftem Bier und Weißwurst. War echt lecker und es war auch eine witzige Runde. Bis auf eine Person, ein Bayer durch und durch, der sich als Schrebergartennachbar herausstellte und sich mal eben selber zum Weißwurstessen bei seinem Nachbar einlud.

Ein werter Mann, ca. 60 Jahre kam aus der Nähe von München. Den ersten Spruch den er los wurde war, daß er einen Buren aus Südafrika kennt, da meine Freundin und ihre Familie ja auch aus Südafrika kommt. Die Betonung lag bei ihm auf Buren, kein farbiger Afrikaner, oder aus England stammender Südafrikaner, sondern Bure! Na das fing ja toll an. Die Mutter meiner Freundin stellte dann gleich klar, dass sie keine Buren sind sondern Südafrikanerin.

Wer nicht weiß, was Buren sind, es sind aus den Niederlanden und Deutschland kommende Einwanderer in Südafrika, von denen noch viele leider ein großes Problem mit den Ureinwohnern von Südafrika haben und die Abschaffung der Apartheit verteufeln. Damit will ich nicht sagen alle sind so, auf keinen Fall. Aber viele Buren, sagen wir es mal zaghaft, sind leicht rassistisch angehaucht.

Gleich gefolgt kam dann der Satz im tiefsten bayrisch: „Na kommt Leut, escht a Weischwurscht, ihr sad ja ka Saupreiss!“ (sorry für mein schlechtes bayrisch) 🙂

Ich wollte erst schon sagen: „Ich schon! Ein Problem damit?“

Dann fing er an über seinen tollen Garten zu reden und über die Nachbarn: „Der Paco ein Spanier, dann mein Nachbar ein Oberschlesier, ihr wisst schon was ich meine, ein Pole halt! Rechts neben mir ein Russe mit deutschem Pass und daneben noch ein Russe mit deutschem Pass!“

Am liebsten wäre ich dem Typen ins Gesicht gesprungen, unterscheidet der Idiot denn nur nach Nationalität und nicht nach Charakter? Für ihn ist Polen immer noch Oberschlesien und somit deutsch und Russen sind Russen aber haben halt nur den Pass, sonst nichts! Was für ein abgefuckter Faschist! Ich musste mich ziemlich zusammenreißen, dass ich nichts sage, aber ich war bei Gästen und da mochte ich kein Ärger machen oder Diskussionen aufkeimen.

Dann ging es gleich weiter mit seiner Volksrede: „Ja damit hört es auch schon auf mit der Europäischen Nachbarschaft!“ Weiter drüben ist Istanbul, das liegt auch nur brach und alles ist verkommen! Eine Schande!“

Ok Dummschwätzer! Istanbul gehört zu Europa und wenn der Garten nicht millimetergenau geschnitten ist, dann sind es schon schlechtere Menschen?

Zu guter letzt kam noch sein: „Mir san Mir!“ Die Bayern sind die Besten und ab und zu hat er seine bayrische Fahne auch mit stolz draußen hängen….bla bla bla…

Das Gelaber konnte ich echt nicht mehr hören, zumindest nicht mehr dulden. Da ich ja bei Gästen war zog ich es lieber vor aus dem Gärtchen zu gehen während er weiter seine Parolen von sich lederte. Solche Stammtischfloskeln kann ich nicht ab und wenn, dann nur wenn ich die Möglichkeit habe auch sinnvolle Gegenargumente zu bringen. Wobei es bei solchen Leuten sowieso keinen Sinn macht.

Beim Spaziergang durch die Schrebergärten fiel mir kein Garten negativ auf, einer sah aus wie der Andere, aber der stolze Urbayer war wohl ganz anderer Meinung.

Am liebsten hätte ich die Gesichtsbremse mit einem riesen Arschtritt zurück nach Bayern geschickt. Man muss sich richtig schämen, dass solche Leute meine Landsleute sind. Armes Deutschland!

7 Leser haben geniale Kommentare hinterlassen

  1. avatar #1 - Thomas Says:

    Und warum hast du dem Bazi nicht in den Hintern getreten? Ich hätte das gemacht.
    Ich wurde als ich zu Werder-Spielen in München war auch schon 2 Mal als Saupreuße beschimpt. Einmal in der U-Bahn und einmal von einem Linienbussfahrer.
    Mein Bruder, der 10 Jahre in Würzburg gelebt hat, und auc schon viel rumgekommen ist, sagt immer noch, man kann zwar nicht alle über einen Kamm scheren, aber er hat noch kein so unfreundliches Volk kennen gelernt, als die Bayern. Und das, obwohl er schon seit über 10 Jahren in Österreicht lebt 🙂

  2. avatar #2 - Alex Says:

    Warum nicht? Hab ja Anstand wenn ich bei Gästen bin. Es stimmt schon, manchmal gibt es schon einige unfreundliche Bayern aber wie dein Bruder schon sagte, man soll nicht alle über einen Kamm scheren. Und solche Leute gibt es überall, auch bei uns im hohen Norden und auch nicht nur in Deutschland. Egal woher sie auch kommen, solche Leute mit solchen Sprüchen gehört das Maul gestopft.

  3. avatar #3 - Peter Meier Says:

    Scheiß Ausländer!
    Was soll der Käse hier eigentlich ihr Kanaken!!!

  4. avatar #4 - Peter Meier Says:

    Ach ja und er hat Recht.
    Bayern SIND die besten!
    Ihr drecks Preissen könnt uns gestohlen bleiben!
    Und zu den Ausländern nochmal:
    DEUTSCHLAND DEN DEUTSCHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  5. avatar #5 - Alex Says:

    Ach Peter, passt scho‘ zu euch! 🙂 So klein wie du „besten“ schreibst sind die Gehirne solcher Parolenklopfer von deiner Sorte.

    P.S. du kannst mir auch gestohlen bleiben!

  6. avatar #6 - Thomas Says:

    Hey Alex, was lässt du denn für Schmalhirne auf deiner Website rummüllen?

    Mit Aussländer raus, meint er sich selber? Oder?

  7. avatar #7 - Alex Says:

    Moin Thomas, mein Blog ist kein Neofaschistisches diktatorisches Territorium und deshalb ist hier Meinungsfreiheit. 🙂 Von der er nur träumen könnte in seinem Land, dass er sich wieder zurück wünschen würde.


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