Frank Bueltge startete vor ein paar Tagen eine Aktion gegen Auslaenderfeindlichkeit. Angetan vom Buch „Hoffnung saeen“ von Sebastian Krumbiegel, bekannt durch die Band Prinzen.
Hier ein Ausschnitt aus seinem Buch:
Alle, die in unserem Land Auslaender raus schreien, wissen nicht, wovon sie reden. Wir sollten den Menschen, die zu uns kommen, zuhoeren. Sie haben ihre persoenlichen Geschichten und machen hier Erfahrungen, aus denen auch wir etwas lernen koennen.
Sebastian Krumbiegel
Viele denken jetzt, das interessiert mich nicht, schon 1000 mal durchgekaut, was geht mich das an? Es geht dich was an! Wer wegschaut bestaerkt solche Intelligenzallergiker doch nur. Auslaender sind auch Menschen, wie Krumbiegel schon sagte, jeder mit seiner persoenlichen Geschichte!
Ich bin Auslaender….., manch einer in Deutschland bezeichnet mich als Freund, Kollege, guter Kumpel aber wo ich lebe bin ich auch Auslaender! Ich kenne die andere Seite der Medaille. Und sie ist nicht immer schoen. Wobei ich sagen muss, sie glaenzt ein wenig mehr in Laendern wie Spanien oder USA, wo ich fuer eine Weile gelebt habe oder lebe. In Deutschland ist das manchmal kein Zuckerschlecken.
Als Deutscher im Ausland hat man es im Gegensatz zu einigen anderen Nationalitaeten noch relativ einfach, man gilt kultiviert, modern und gleichberechtigt. Warum? Wo ist da der Unterschied zu einem Mexikaner, Araber oder Inder? Kann mir das mal einer verraten?
Jeder von ihnen, darunter auch ich, kommen in ein anderes Land vielleicht aus verschiedenen Beweggruenden, aber jeder hat ganz bestimmt nicht die Absicht anderen zu schaden, jemanden etwas wegzunehmen, wie einige dieser Paroleklopfer immer behaupten.
Fuer mich ist es nicht immer leicht in einem anderen Land zu leben, andere Sprache, andere Kultur, weit weg von der Familie, von Freunden und der Heimat. Warum muss es dann auch noch solche Menschen geben, die einem das Leben mit ihren Agressionen noch erschweren? Die meisten Menschen kommen, im Gegensatz zu mir, nicht ganz freiwillig in ein fremdes Land. Sie sehen in ihrem Land keine Hoffnung fuer sich und ihre Familie. In manchen Laendern ist ihr Leben sogar in Gefahr. Sie kommen in ein neues Land um totgeglaubte Hoffung zu saeen.
Viele haben ihre persoenliche Geschichte und glaubt mir, die sind meist nicht von Freude gekroent. Diese Auslaender Raus Plakatierer sollten sich solche Geschichten anhoeren, sich in deren Situation reinversetzen. Dieses hoffen und bangen zwischen Aufenthaltserlaubnis und Abschiebung, zwischen Auslaenderhass und Anerkennung, Respekt und Erniedrigung, Heimweh und Aufbruch.
Jeder kennt doch bestimmt einen „Auslaender“, fragt ihn doch mal warum er nach Deutschland gekommen ist. Wie es fuer ihn ist, Heimat, Familie und Freunde zu verlassen um ein neues Leben aufzubauen und mit Argwohn vom Deutschen begutachtet zu werden. Geht zu eurem Nachbarn hin, lasst euch mal die Geschichten erzaehlen. Ihr werdet sicherlich erschrecken, staunen, schockiert sein und vor allem nachdenken.
Ich habe auch meine persoenliche Geschichte, aber sie ist nicht, wie bei vielen von Angst begleitet. Ich ging aus Interesse, Abenteuerlust, Spannung in ein anderes Land. Und ich kann immer wieder zurueck. Diesen Luxus haben viele nicht.
Sie gingen in ein anderes Land um Hoffnung zu saeen. Weil sie keine Wurzeln in ihrer Heimat hatten. Manche gingen fuer immer….
Ich wuerde mich freuen wenn ihr bei dieser Aktion von Frank Bueltge auch mit macht. Einen Beitrag schreibt auf eurer Webseite, einen Kommentar auf der Seite hinterlaesst, eine email mit euren Gedanken an Freunde schickt oder noch besser, hoert diesen Menschen zu, lasst euch deren persoenliche Geschichte erzaehlen!